22.04. - 26.04: Trainingslager Zadar



Auch 2015 geht wieder die Post ab! Das diesjährige Programm verspricht viel. Wir werden hier berichten

 

Bericht Trainingslager ZADAR 2015: Von Dekadenz, Überheblichkeit und Fehleinschätzungen.

Erst bei der Weihnachtsfeier 2014 wurde entschieden das Gebiet rund um Zadar (CRO) zu erkunden. Erstens weil FUPE schon dort war, zweitens weil wir noch nicht dort waren. Welch Zufall dass Valentin Zeller in unserem Verteiler und seit Herbst 2014 Gesellschafter von Rennradreisen.cc ist. Termin gefunden – gebucht – fertig.
Keine Vorbesprechungen? Kein Treffen? Keine Tourenabstimmung sowie Erstellung einer Roadmap? Ob das wohl gut geht? WIR sind ja schließlich Rennradexperten, die schon viel Erfahrung haben. Rennradguides brauchen wir ja nicht – wir sind doch keine Pensionisten und Österreicher. Wären wir Deutsche – klar, dann bräuchten wir einen Guide.

Vier Wochen vor Start: Bitte einzahlen. Keine weiteren Informationen. Unsere Truppe ist fixiert: Deli, Claus B., Peter K., Willi, Thales, Haxi, Wolfi P. und Martin. Der bleibt nach dem Trainingslager gleich dort um zu Segeln. Dekadent. Martin ist neu bei uns im Verein – der kann sicher besser mit Yachten segeln und als mit Rennrädern fahren.

Drei Wochen vor Start: Alles okay – bitte Abfahrtszeit bestimmen, wir fahren mit einem Bus („na sehr super, da brauchen wir ja 6 Stunden do obi“)

Zwei Wochen vor Start: wir sind zu acht von RULaranja, zwei sind von einem anderen Verein. Wir dürfen bestimmen, welche Touren wir fahren. Gut so – hoffentlich können die beiden wohl mithalten. Bremser können wir nicht brauchen. Bereits einen Tag vor Abfahrt können wir die Räder zum Verladen bringen. Spart Zeit. Gut.

Am Abend kommen dann die Zweifel: so einfach war es noch nie. Keine Informationen über Strecken, Höhenprofile, km Angaben, Wetterberichte, Bekleidungsempfehlungen.  Sind die von Rennradreisen.cc wohl vorbereitet? Mit UNSERER Erfahrung würden wir das gewiss anders machen.

Mittwoch:
Treffpunkt um 07:00 in Feldkirchen. Alle sind da! Das Gepäck verstauen wir gemeinsam, danach werden die Reisenden auf PKW und BUS (ein flotter 9-Sitzer) aufgeteilt – Abfahrt. Zwei Kaffeepausen und zahlreichen Geschichten von Herbert Ferstl (Chef von Rennradreisen.cc) später endet eine überaus entspannte Anreise um knapp nach 12:00 im Falkensteiner Resort Borik in Zadar. Herbert ist seit Dezember schon 10.000km gefahren – mit dem Fahrrad. Schluck. Er trainiert für den Glocknermann. Schluck, Schluck.

Wir beziehen die Zimmer, gehen zum Essen, realisieren „all inclusive“ gebucht zu haben und genießen ein Bier. Schluck, Schluck, Schluck. Um 14:15 wird als Treffpunkt der Fahrradkeller vereinbart. Die Radeln sind schon ausgeladen. Einfach. Bequem. Service.

Da Herbert eigentlich das Bett hüten sollte (schade), steigt er nicht aufs Rad (Gott sei Dank) und schickt seinen Guide Erich mit uns mit. Er war schon 19mal (in Summe) in Zadar und hat auch schon einige Kilometer in den Beinen.

Herbert gibt uns eine Einschulung, wie wir zu fahren haben. Zu fahren haben? Ich mein, wir sind Trainingsprofis – wir können schon fahren, keine Sorge! Gespielt, provokant (der Unterscheid zu proletoid verschwimmt an diesem Beispiel) jedoch freundlich, gut gesonnen (diese Anfänger!) aber doch aufmerksam hören wir zu, denken uns unsern Teil und fahren los – nur widerwillig halten wir die Regeln ein.

Erich rollt sich mit uns ein: zuerst am Meer entlang und dann rauf ins Hinterland. Rasch wird klar dass die zwei Kollegen, die noch mitgefahren sind, in einer anderen Liga fahren: Thomas fährt 2015 auch den Glocknermann und Hugo trainiert, als ob er mitfahren würde. Uns dämmert: wenn da „Luschis“ nach Zadar gefahren sind, sind es wir.

Die Mittwoch Runde um Nin ist entspannt, weil wir in „Herbert’s Formation“ fahren, weil wir die Strecke nicht kennen, weil auf den Straßen kaum Autos fahren und der Asphalt zum größten Teil in traumhaften Zustand ist. Einzig auf einem frisch asphaltierten Abschnitt liegen zwei tote und eine lebende Schlange – alle ca. 1m lang und 5cm dick – sicher hoch giftig!

Nach ca. 75km und etwas über 500hm erreichen wir unser Hotel und genießen am Pool umgeben von bladen Tennisspielern Belinkovac und Bier – einfach, sehr nett.

Nachdem Claus und Deli angekommen sind, werden beim Abendessen die nächsten Tage besprochen. Am Donnerstag Abend kommt ein neuer Guide (Hermann) aus Graz nach: er ist ein Vielfahrer und plant am Freitag 250km sowie am Samstag 200km – Schlucksperre! Wer will, könne sich anschließen. Ein zaghaftes und zweifelndes Murren im RULaranja Team („jo san den die deppat“) ein freudiges (fast euphorisches) Nicken bei Thomas und Hugo – ja wir passen gut zusammen. Eben in zwei Gruppen.

Donnerstag:
Relativ schnell wird klar, dass Thomas und Hugo im Wind fahren wollen und auch können - egal wie lang. Sie sollen auch! Die Gegend ist sehr cool und die Kulisse des Velebit Gebirges beeindruckt. Wir fahren zuerst nach Nin, dann Richtung Süden bis Posedarje vorbei am Originaldrehort von Winnetou nach Obrovac. Der kurze Stopp beim kleinen Greißler wird fürs Auffüllen der Trinkflaschen, Diskussionen und zwei kleinen Bier genützt.

Danach folgt ein 17km langer Berg. Nein kein Berg, denn Berge sehen anders aus. Hügel, mehrere Hügel hintereinander – sagen wir einfach Anstieg dazu, denn Höhenmeter fressen wir dort nicht. Peter spürt zwar bergauf das Kreuz, bergab fährt er jedoch, als gäbe es kein Morgen. Nach 105km Nonstop (ohne Kaffeepause) ist Benkovac endlich erreicht. Das ausgewählte Lokal erfüllt unsere Erwartungen im hohen Maß: die Pizza schmeckt exzellent und das neu erfundene Cola-Bier (vulgo: Diesel) weckt müde Muskel.

Einige Kilometer weiter gehen wir fast „Hops“. Das Tempo ist hoch, die Konzentration auch, doch unerwartet schießt ein schwarzer Hund aus einem Hof. Auf der anderen Fahrspur donnerte zur selben Zeit ein 50 Sitzer Linienbus (sag: kennt der Hund den Fahrplan nicht?) entgegen – mindest mit 50km/h.
Wir zischen um die Ecke, der Hund auch (um eine andere Ecke) und der Bus ---- das geht sich in 100 Leben nicht aus.
Doch es geht: der Bus fährt nicht über den Hund (wäre uns extrem wurscht). Der Bus bleibt auf Linie: besser der Hund ist tot, als drei Rennradfahrer. Wir sind so konsequent, dass keiner seine Linie verlässt. Ein Ausweichmanöver oder eine Kollision mit dem Hund hätte wohl einen Sturz zur Folge ---- dann wäre da noch der Bus, der auf Linie fährt (klar ist ja ein Linienbus)....  Glück gehabt: alle atmen noch. Der Hund ist in Wahrheit eine Katze – verkleidet.

Am nächsten Tag fahren wir wieder dort um die Ecke – der Hund hat nichts daraus gelernt – er hat sogar seinen Kollegen dabei. Unpackbar.

Nach dem Schock fahren wir die Tour fertig und erreichen nach Zadar City – diesmal darf ein „Sundowner“ an der Küste nicht fehlen. Geil.
156km, 1500hm, 6h Stunden Fahrzeit

Beim Abendessen lernen wir Hermann kennen: ausgemergelt, voll im Saft, zw. 50 und 60 Jahre alt. Braun gebrannt. „Wenn ihr wuits foar ma an 300-er a“ – Hugo wird weiß im Gesicht – wir gehen an die Bar. Richtige Entscheidung.

Freitag:
Peter entschließt sich für eine Lauf- und Wellnesseinheit im Hotel. Ich pokere mit dem Massagetermin um 15:00 – das sollte sich doch ausgehen! Zeitdruck schadet nie.

Hermann, Thomas und Hugo fahren 250km – wir wünschen Spaß! Gemein.

Start 09:00 in Zadar. Bei starkem Gegenwind fahren wir Richtung Süden mit dem Ziel in Biograd einen Kaffee zu trinken. Wer es kennt, weiß, dass das beste Eis Kroatien „Don Vito“ heißt. Gefunden in Biograd – und alle greifen zu! Nur Deli kasteit sich selbst mit einem Kaffee und Wasser. Nach weiteren 30km und einem kleinen Anstieg sollte sich das rächen – bei Rückenwind rast die Gruppe mit 40/kmH Schnitt 70km lang durch die Prärie – so macht es richtig Spaß. Wolfgang leidet an einem Hungerast, Sitzproblemen und überhaupt. Er kriegt nichts von der Landschaft mit – wir auch nicht: wir sind zu schnell. Um 14:00 machen wir Pause in Nin (vol cool dort) – nur noch 15km nach Hause – das schaffen wir bis 15:00 locker.

Peter hatte seinen Termin bei der Masseurin „Olga“ schon. Hätte ich gewusst, wie sie massiert wäre ich in Nin geblieben. So eilen wir bei Gegenwind mit 20km/h zurück ins Hotel. Die Massage werde ich nie vergessen – Deli die letzen 15km auch nicht. Leiden.

Heute nützen wir den Lokaltipp von FUPE und gehen im Niko (5min. vom Hotel) Essen – grandios, nobel, lecker und super Aussicht - dekadent. Die Fahrt mit dem Taxi nach Zadar ist kurz und billig, sowie der Aufenthalt: kurz und billig (Eis). An der Hotelbar treffen wir die 250km Fahrer – weit weg von kurz. Und billig: ja sie haben die Flaschen von der Kroatienrundfahrt eingesammelt - wir zahlten eine Runde in der Hotelbar. Vor Hochachtung und Demut.

Samstag:
Herrmann buhlt vergeblich um Begleitung für eine „flache“ 200km Runde. Nur Thomas und Hugo fahren mit. Was sonst. Wir fahren mit Erich auf die Insel Pag. Der Erich kennt sich aus: „Langsamer“, „Schnölla“, „Treff ma uns am Higl“, „Oben zamwoartn“ – mehr Kommandos braucht’s auch nicht. Nach Erreichen des „Highways to Pag“ fahren alle voller Euphorie und mit Rückenwind. So muss Rennradfahren sein. Wir genießen das Sein. Die Ortstafel „Pag“ wird gesprintet – die Ankündigung dazu erfolgt 5km davor also zeitgerecht! (Angeblich waren die Rovinj Sprints von 2013 und 2014 nie angesagt) Ich bin mit Erich seit 10km im Wind – wir halten das Tempo hoch. Nach einer Kurve, leicht steigendes Profil, sehen wir schon die Ortstafel: Erich geht aus dem Wind. Ich bin schon in den Pedalen! Schalten, schalten, Treten mit Vollgas. Erst als mir zwei Kollegen im Hafen gratulieren, dämmert mir, dass alle drum gekämpft haben – Geil: 2013 Rovinj, 2014 Rovinj, 2015 Pag. Muss mir glaub ich einen Pokal machen.

Alle fahren den einzigen „Berg“ rauf – na klar! Es sind nur knapp 150hm – belohnt werden wir mit einem tollen Panorama. Bei der Auffahrt werden wir das erste Mal seit Tagen angehupt. Autkennzeichen GU-3.....  Die Bergwertung geht an Thales, Wolfi oder Martin. Leider weiß ich nicht wer gewonnen hat – sie machen ein Geheimnis draus. Mich lassen Sie dafür den ganzen Tag mit am Vortag aufgeschraubten Staubkappen fahren – nicht mal das checke ich – Hauptsache die Ortstafel gehört mir.

Nach einer gediegenen Pause mit Bier und Müsliriegel starten wir in Pag und haben nach 5km die erste Panne – einen Schleicher. 10km weiter noch einen beim selben Vorderrad – ein Zeichen? Sicherlich – aber wir fahren ohne zu grübeln ins Hotel, denn der sonnige Nachmittag lädt zum Verweilen auf den Sonnliegen ein. Kurz vor dem Ziel reißt bei Peter eine Speiche, aber nicht die Geduld! Heimrollen. Nach einem Radwechsel fährt er mit Erich ins Zentrum und kehrt erst drei Stunden später mit einem entspannten Gesicht zurück – begeistert von Zadar, der Meeresorgel und den Mädels.

Martin geht segeln – wenn er so gut segelt wie er Rennrad fährt, geht alles gut. Und der Willi ist ein Fuchs: mit selbst gebackenen Bio-Reis-Haferflocken-Brownies, sowie gefrorenen Nutella Würfeln wird er jeden Tag besser. Schon lustig mit den beiden!

Am Abend treffen wir ein schräges Pärchen aus Manchester. Ob da alles mit rechten Dingen zu geht? Schräg war es: anyway! Dem Hugo tut der Hintern weh. Daran ist wohl die Ausfahrt (178km und 2.500hm mit Hermann) Schuld. Wir gehen ins Bett.

Sonntag:
Nach einer entspannten Nacht die Ernüchterung beim Frühstück: Eine Horde Tiroler Pensionisten fräst über das Buffet – unpackbar. Die dürften alle noch die Originalzähne haben, wie die zubeissen. Heute fahren wir mit dem tiefenentspannten Hermann (super!) – er ist müde (super!) – wir haben Sitzprobleme (super!) – er nicht (na sehr super!). Drei Kilometer später gewöhnt sich alles ans Rennradfahren und nach 70km sind wir wieder im Hotel. 70km Rennradfahren sind gar nix. Großspurig. Dekadent. Zufrieden.

Einpacken übernimmt das Team um Herbert (er kommt extra für uns von Graz nach Zadar!), wir essen, setzen uns in den Bus und kommen völlig relaxt kurz vor 19:00 in Graz an. Geiles Service. Entspannt. Thomas und Hugo sind nun unsere Facebookfreunde. Cool.
 
FAZIT:
Kaffee heißt in Zadar auch Karlovacko.
Wenn sich wer von Rennradfahrern auf den Straßen gestört fühlt sind es Österreicher.
Drei Busse voller Tiroler Pensionisten fegen ein Buffet leer.
Man kann um ein Trainingslager mit Vorbesprechungen und Organisation viel Wind machen – oder auch nicht: wenn man mit Rennradreisen.cc unterwegs ist! Kompliment. Viel Wind hatten wir nur beim Rennradfahren – immer nur in eine Richtung.
Das beste Mittel gegen Überheblichkeit ist Neues kennen zu lernen – leider gibt es das nicht auf Rezept.
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Mai 2015: Die jungen Wilden auf Mallorca


 

Da unser Rene und der Hausi das Trainingslager in Kroatien nicht mitmachen konnten musste natürlich sofort eine adequate Alternative her!
Was konnte man da nur machen....hmmmmm...
- Warm solls sein
- Schön solls sein
- Abwechlsungsreiche Strecken
- Am Meer wäre fein
- Bissl Party wäre auch net schlecht

Und nach ewig langen 5 Sekunden nachdenken war sofort klar:

MALLLLLLLEEEEEEEE wir kommen!!!! :-)

Wenig später saßen sie auch schon im Flieger Richtung Insel!



Da die Fotos eh für sich sprechen hier nur eine kurze Zusamenfassung der Ausfahrten....

Vom Ausgangspunkt Peguera wurde der westliche Teil der wunderschönen Insel erkundet. Dabei wurde zwischen Port d' Andratx und Palma so ziemlich jede kleine Strasse (egal wie Steil) erkundet. Nicht selten standen die Beiden nach einer gefühlten 50% Steigung dann vor einer Mauer oder die Straße führte einfach ins nix.... Sackgassenschilder kennen die Spanier wohl nicht! :-)
Natürlich durfte auch die ein oder andere "zufällige" Passierung des Ballermanns (unbestätigten Gerüchten zu Folge kostet das Bier vor dem Megapark nur 1€) nicht fehlen !! 


 

Auch Abends umgaben sich die Beiden natürlich nur mit den Stars und Sternchen der Insel und gingen im Weltberühmten "Krümels Stadel" (die VOX Zuschauer werden das sicher kennen) auf Tuchfühlung mit den Schönen & Reichen... :-)
Zu den "live" gesungenen Klängen von Willi Herren, Krümel  & Jens Büchner schmeckt das "after Training Bier doch gleich viel besser!!!!

Eins is klar - die Insel hat die Beiden nicht zum letzten mal gesehen... denn wie heißt es doch so schön:

ABER SCHEIß DRAUF - MALLLLLLE IS NUR EINMAL IM JAHR!!!!!! :-)

Mallorca mach dich bereit - 2016 kommen die Laranjas wieder!!!!! :-)

 

Wir werden hier berichten.

 

18.07.2015: Grüner See


 

Herrlicher kann der Tag kaum sein, als wir diese 14km Tagesausfahrt in Angriff genommen hatten. Zunächst das bekannte Terrain "Murtal" rauf, Abzweigung Kapfenberg, und dann rein Richtung Grüner See.

Angekommen präsentiert sich der schönste Ort der Steiermark von seiner grünsten Seite!

 

Einzig ebenfalls in Erinnerung bleibt die Situation, als uns beinahe ein entgegenkommeder überholender PKW, ohne jegliche Sicht, zu Hauf gerammt hätte. Aber, Gott sei Dank, bleiben die Stürze glimpflich: Schürfwunden auf Mensch und Maschine. Großes Glück gehabt --> Nächste Ausfahrt wieder eine Dankes-Walfahrt nach Mariazell ;-)

 

 

2015: Bilder Zadar


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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